Wir möchten die Kinder und Jugendlichen begleiten und unterstützen, fördern und loslassen – und das immer unter Einbeziehung der Eltern, soweit das sinnvoll und möglich ist.

Was ist das Evangelische Kinderheim?

Das Kinderheim ist 1917 gegründet worden, um Kriegswaisen ein Zuhause zu geben. Heute bieten wir Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten, sich in ihren Stärken zu entwickeln und evtl. verloren gegangene Freude am Leben und Spaß am Lernen wiederzufinden. Unser gemeinschaftliches Leben „24-Stunden-rund-um-die-Uhr“ ist von der christlichen Ethik und einer aktiven Lebensweltorientierung geprägt.

Wer wird ins Kinderheim aufgenommen?

Kinder und Jugendliche mit einer problematischen Familiensituation (z. B. Trennung der Eltern, überforderte Eltern, Missbrauchs- und Gewalterfahrung) sowie verhaltensauffällige und entwicklungsgestörte Mädchen und Jungen nach §§ 27, 34, 41 KJHG werden nach einem Aufnahmeentscheidungsverfahren (Hilfeplan § 36 KJHG) bei uns aufgenommen. Ebenso sind Aufnahmen im Rahmen von Inobhutnahmen (§ 42 KJHG) oder Clearing möglich.

Wen können wir nicht aufnehmen?

Nicht aufnehmen können wir in der Regel Kinder und Jugendliche mit manifester Suchtproblematik, psychotisch Erkrankte sowie schwer körperlich und geistig Behinderte.

Wie wird aufgenommen?

Grundsätzlich ist für eine förderliche und erfolgreiche Unterbringung wichtig, schon zu Beginn der Maßnahme abzuklären, wie dem Kind oder Jugendlichen im Rahmen unserer bestehenden Möglichkeiten geholfen werden kann. Aus diesem Grund gibt es ein Aufnahmeentscheidungsverfahren mit folgenden Schritten:

  • Anfrage des zuständigen Jugendamtes (Persönliches Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen des Jugendamtes)
  • Zusendung aussagefähigen Informationsmaterials (Gutachten, Erziehungsberichte, Stellungnahmen)
  • Aufnahmegespräch mit Sorgeberechtigten, dem Kind oder Jugendlichen, ASD und Vertretern der Einrichtung (Abklärung der Motivation aller: Was will/soll das Kind bzw. der Jugendliche hier lernen? Welche Veränderungsziele haben die Eltern? Verweildauer: Was ist, wenn das Kind bzw. der Jugendliche gelernt hat?)
  • Hospitation
  • Aufnahme, wenn alle am Aufnahmeentscheidungsverfahren Beteiligten einverstanden sind

Natürlich bieten wir, wenn nötig, in akuten Krisensituationen schnelle und flexible Aufnahme an. Die einzelnen Schritte des Aufnahmeverfahrens werden, soweit erforderlich, nachgeholt.

Was sind unsere alltagspädagogischen Ziele?

Die Kinder und Jugendlichen sollen bei uns das Gefühl haben, rundum geschützt und gestützt zu sein. Gleichzeitig werden sie im Rahmen ihrer Fähigkeiten gefördert und gefordert. Wir bieten Mädchen und Jungen die Möglichkeit, ihren Alltag bis zu ihrer Verselbständigung erfolgreich zu gestalten. Wir arbeiten auf der Basis einer positiven Beziehungsaufnahme, die von Wertschätzung und Wohlwollen geprägt ist. Hierzu gibt es klare und verlässliche Strukturen in der täglichen Lebengsgestaltung, an denen sich die Kunder und Jugendlichen orientieren können. Die Mädchen und Jungen werden in regelmäßige Reflexionsgespräche, die Stärken und Fähigkeiten ausbauen sollen, mit einbezogen. Wir leisten präventive Sozialarbeit und Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher.

Wer arbeitet noch mit uns?

Grundsätzlich arbeiten wir mit allen Kooperationspartnern im Stadtteil, in der Stadt Hilden und die noch für die Kinder und Jugendlichen wichtig sind (Bezugspersonen) zusammen, besonders mit …

  • den Schulen: Tägliche, feste Hausaufgabenzeiten, enge Kooperation mit Schulen und Lehrkräften, damit eine Übertragung des hier Gelernten stattfinden kann.
  • den Ausbildungsstellen: Enge Kooperation mit Ausbildungsbetrieben und deren zuständigen Ansprechparter bzw. Ansprechpartnerinnen
  • Stadtteilkooperationspartnern: Wir arbeiten aktiv im Stadtteiltreff Hilden Ost, mit anderen Institutionen (Schulen, Kindergärten/Horte, Jugendtreffs, Polizei, Vereinen u. a.) zusammen und besitzen eine hohe Akzeptanz in der Nachbarschaft (Lebensweltorientierung)
  • dem örtlichen Jugendamt: Regelmäßige Arbeitstreffen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Leitung (AG, Qualitätsdialoge)
  • Fachliche Unterstützung: Regelmäßige Supervision und Fachberatung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen kontinuierlich an Fortbildungen teil.

Wie arbeiten wir mit den Eltern zusammen?

Die Kontaktaufnahme zwischen den Eltern und uns hängt von deren Erwartungen und Möglichkeiten ab. Gegenseitiger Informationsaustausch oder Kurzkontakte, auch telefonisch, sind jedoch unerlässlich. Bei Bedarf führen wir regelmäßige Elterngespräche oder bieten unsere Begleitung bei Eltern-/Kind-Kontakten an (Hausbesuche).

Wie sieht der Freizeitbereich aus?

Auf unserem multifunktionalen Sportplatz können viele Ballspiele gespielt werden. Wir nehmen an Veranstaltungen, wie Straßenlauf oder Fußballturnieren, teil. Desweiteren bieten wir nach Interesse und Bedarf die Möglichkeit, Spielgarten, Fahrradschuppen, Werk- und Bastelraum sowie Musikraum unter pädagogischer Anleitung zu nutzen. Beide Teams planen, einmal jährlich mit der jeweiligen Gruppe eine Freizeitmaßnahme, in der Regel in den Osterferien.